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Jahresrückblick 2022

Rückblick aufs 2022: Geschüttelt, durchgepustet, gestärkt & beschenkt

Wenn ich zurück auf das Jahr 2022 blicke, dann erscheint es mir heute wie ein stark bewegtes, aufgewühltes Meer, in welchem sich das Sonnenlicht auf den Wellen wie kleine Diamanten spiegelt. Am Horizont hängen dunkle Gewitterwolken, unterbrochen durch blaue Himmelsfetzen. Die Sonne blinzelt hinter den Wolken hervor. Die Luft riecht frisch und wie gereinigt, der Wind peitscht die Wellen ans Ufer und Möwen kreischen...

 

Rückblickend kann ich das grosse Ganze sehen. Unter dem Jahr war dies schwierig bis unmöglich. Erst recht, wenn die Wellen so hoch gingen, dass ich mich nur Schritt für Schritt, Atemzug um Atemzug vorwärts bewegen konnte. Aber es gab sie auch, die windstillen Momente, die Zeiten, in denen ich durchatmen und auftanken konnte. Und es waren gar nicht mal so wenige... Ich habe viel gelernt in diesen stürmischen Zeiten des 2022, vor allem über mich, meine Stärken, Ressourcen und meinen Mindset. Ich bin dankbar für alle Erfahrungen, die schönen und leichten wie auch die schwierigen und schweren. Erstere haben mich aufgebaut, letztere geschüttelt und durchgepustet. Ich werde sicherlich noch einige Zeit brauchen, um alles zu verdauen und mögliche "Sturmschäden" zu reparieren. Aber ich weiss heute auch, dass ich einen Leuchtturm hatte, der mir die ganze Zeit meinen Weg wies: Mein tiefes Vertrauen, dass es schlussendlich gut wird!

Was wollte ich 2022 geniessen & gestalten?  Und was ist daraus geworden?

  • Bewusst Zeit mit meinen Lieblingsmenschen verbringen. Diese Zeiten gehören für mich zu den Highlights des Jahres. Es sind viele Aus-Zeiten darunter. Längere und kürzere. Aber auch die Rituale zu den Jahreskreisfesten, die ich oft mit meiner Mutter und meiner Schwester zelebriere, gehören dazu. Das 2022 hat mich aber auch nochmals eingehend daran erinnert, wie wichtig es ist, sich bewusst Zeit zu nehmen für die Menschen, die einem am Herzen liegen. Es geht nicht darum, ständig miteinander etwas zu unternehmen, sondern präsent und anwesend zu sein. Man weiss nie, wann es nicht mehr möglich ist…
  • Mit Italienisch lernen beginnen. Voller Elan habe ich mit dem Italienisch gestartet. Im Selbststudium - wie so üblich bei mir. Im Sommer switchte ich kurz zum Französisch rüber für unsere Sommerferien. Dabei habe ich gemerkt, dass es eigentlich gar nicht ums Ziel „Italienisch lernen“ geht, sondern ums Einlassen auf eine fremde Sprache und Kultur. Da darf es auch Französisch sein, dass bei mir so lange brach gelegen ist…
  • Mein Wissen rund um das Thema „Kraftvoll leben - die Resilienz stärken mit der Atemtherapie“ weiter vertiefen und darüber schreiben. Ich habe viel zum Thema gelesen und recherchiert. Ich bin mächtig stolz, dass ich schliesslich nicht nur ein Blog Artikel dazu geschrieben, sondern auch zwei Atemkurse unter diesem Fokus erfolgreich durchführen konnte. Das Vertiefen lernte mich dann allerdings das Leben… 
  • Mein praktisches und theoretisches Wissen als baldige KomplementärTherapeutin vertiefen und an der Branchenzertifikats-Prüfung sichtbar machenWow, eine Prüfung, auf die man nicht lernen, dh Vokabeln oder Wissen büffeln kann… Ich hatte mega Respekt davor. Meine Mentorin hat mich in diesem Prozess geduldig gestärkt und mich daran erinnert, dass ich einen guten Zugang zu all meinem Wissen habe, wenn ich so entspannt wie möglich bin. Für mich hiess das, nicht bis zuletzt büffeln, sondern zur Ruhe kommen oder besser gesagt Ruhe finden in mir… und siehe da: Es hat geklappt! Ich bin seit diesem Jahr im Besitz des Zertifikats „KomplementärTherapeutin Methode Atemtherapie“.
  • Die Kraft der Natur geniessen, mich mit ihr verbinden und auftanken. Diese Kraft ist so gross und wertvoll… Auch wenn ich immer wieder auf Spaziergängen in der Natur unterwegs war… irgendwie erscheint es mir rückblickend einfach zu wenig. Vielleicht weil dieses Jahr kaum Raum für Wanderungen liess? Aber dafür Meer und Seen, Sonnenauf- und Sonnenuntergänge, Berge vor mir und unter mir…
  • Meine Erfahrungen und mein Wissen als Psychologin und Atemtherapeutin anderen zugute kommen lassen und sie auf ihrem Weg begleiten. Ich bin dankbar für jede Klientin und jeder Klient, den ich in diesem Jahr auf seinem Weg begleiten durfte. Ich bin immer wieder berührt, was alles geschehen kann, wenn sich jemand seinen Themen stellt und sich in den Veränderungsprozess eingeben kann…
  • Mich tragen lassen vom Fluss des Lebens. Tja, diesen Wunsch hätte ich wohl nicht formuliert, wenn ich gewusst hätte, dass der Fluss des Lebens sich im 2022 in ein sehr bewegtes, ja stürmisches Meer wandeln würde… Aber nur so habe ich gelernt zu surfen…

Mein Jahresrückblick 2022

Das 2022 war sehr turbulent. Keine Frage. Gleichzeitig habe ich enorm viele tolle "Geschenke" erhalten. Selbst schwierige Phasen - auf die ich damals gerne verzichtet hätte - stellen sich rückblickend als enorm bereichernd und wertvoll dar.

Geschenk #1: Eine Prüfung der ganz anderen Art

Branchenzertifikat Atemtherapie
Branchenzertifikat Methode Atemtherapie

Die erfolgreich bestandene Prüfung zum Branchenzertifkat ist eines dieser wunderbaren Geschenke. Dabei ist es weniger die Prüfung bzw. das Zertifikat, das so kostbar für mich ist, auch wenn es mir in ein paar Jahren den Zugang zum eidgenössischen Diplom als KomplementärTherapeutin ermöglicht. Sondern die Erfahrungen und Aha-Momente, die ich vor allem in der Vorbereitung dazu machen durfte. Das heisst zum einen... Irgendwann ist Schluss mit Lernen und ich muss mich bewusst entspannen. Denn im entspannten Modus kann der Mensch auf sein gesamtes Wissensrepertoire, seine Kompetenzen und kognitiven Fähigkeiten zurückgreifen. Überschreitet der Stresspegel die Grenze zu Flucht bzw. Kampf aber deutlich, fokussiert unser Körper - und damit auch das Gehirn - aufs Überleben und reduziert viele Funktionen. So zum Beispiel die Verdauung oder den Sexualtrieb, aber eben auch geistige Fähigkeiten, wie Kreativität, Analyse und vernetztes Denken. Und zum anderen... Immer wieder in mich reinspüren und wahrnehmen, wo ich mich gerade auf der Stresskurve befinde und dann wenn nötig Gegensteuer geben.

Geschenk #2: Ich lerne surfen

Achtsamkeit Meditation
Auswirkungen von Meditationen aufs Gehirn

Anfangs Jahr gab ich einem Impuls nach und meldete mich zur Ausbildung als Achtsamkeits- und Meditationslehrerin bei der Achtsamkeits Online Akademie von Maren Schneider an. Ein Entscheid, der Gold wert war und sich auszahlte, lange bevor die Ausbildung beendet ist. Der erste, längere Teil, den ich jetzt per Ende 2022 abschliesse, war der Selbsterfahrung und der praktischen Vertiefung gewidmet. Ich ertappte mich schnell dabei, dass ich diese laaaange Phase gerne abkürzen und mit D-Zug-Tempo hinter mich bringen wollte. Gottseidank hat die Kursleiterin das geahnt und die Kurskonzeption entsprechend angelegt... Nichts da mit Überholen und schnell mal drüber schauen... Also gab ich mich in den Prozess ein und sass tapfer jeden Tag ein bis zwei Mal auf dem Meditationskissen, machte Yoga oder einen Bodyscan.

 

Es war nicht immer gleich einfach. Mal war das Gedankenkarussell lauter und schneller, ein anderes Mal kaum vorhanden. Mal spürte ich mehr Widerstand bei einer Übung, mal gar keinen. Aber bereits nach ein paar Wochen waren für mich die Minuten auf dem Meditationskissen oder der Yoga Matte zu wohltuenden und beruhigenden Momenten geworden, die ich nicht mehr missen wollte. Was ich anfangs Jahr noch nicht wissen konnte, sie würden für mich während dieses Jahres zu einem vertrauten, verlässlichen Anker in stürmischen Zeiten werden. Sitzen und vertrauen auf den Atem… Ja, das durfte ich in diesem Jahr und bereits in der Ausbildung lernen. Aber mehr dazu beim "Geschenk # 5 oder wie man im Sturm surft".

Highlight Geschenk #3: Schwebend auf der bunten Fasnachts-Welle

Die Fasnachtskleider sind bereit
Die Fasnachtskleider sind bereit

"Die Luzerner Fasnacht findet ohne grössere Einschränkungen statt!"  Rund eine Woche vor Fasnachtsbeginn ertönen mit den letzten Corona-Lockerungen von Bund und Kanton diese erlösenden Worte. Ich weiss nicht, wie ich nochmals Fasnachtstage überstanden hätte, die keine sein durften, wie im 2021.

 

Da ausrüstungstechnisch nun natürlich die Zeit für eigene Kreationen fehlte, gab ich dem Wunsch meiner Jungs nach einem gekauften "Onesie" nach. Normalerweise für mich ein No-Go, aber unter den aktuellen Umständen galt das Motto "Hauptsache Fasnacht"!

 

Ich dagegen kramte all meine alten Fasnachts-Gewänder hervor und trug jeden Tag ein anderes. Staunend, was ich da Jahr für Jahr geschneidert und gewerkelt habe. Ich habe jedes geliebt. Entweder wegen der Farbe, dem Schnitt, dem Material oder wie es entstanden ist... Das nochmalige Tragen dieses Jahr war wie eine Hommage... und hatte gleichzeitig auch etwas von einem Abschied in sich. Ich glaube nicht, dass ich sie nochmals tragen werden.

 

Einmal römische Soldatin und zweimal Wolf
Einmal römische Soldatin und zweimal Wolf

Aber Veränderung und Wandel gehört zum Leben... Nicht nur kleidermässig, sondern auch in unserer "Formation" scheint sich ein Traditionswandel abzuzeichnen. Waren wir bis anhin immer gemeinsam als Familie und unter einem Motto an der Fasnacht unterwegs, hatten die Jungs in ihren Onesie's bereits am Güdismontag Mittag genug und gingen nach dem traditionellen Familien-Mittagessen mit Grosseltern, Tanten, Onkeln, Cousinnen und Cousin im Hotel Waldstätterhof bereits wieder nach Hause. 

 

Veränderung heisst gottseidank nicht nur Abschied nehmen, sondern beinhaltet auch Räume für Neues... und so genossen mein Mann und ich - immer noch etwas ungläubig und staunend, dass es nun bereits soweit war - unsere Zweisamkeit und den fasnächtlichen Trubel bei schönstem Wetter in vollen Zügen. Wir schlenderten durch die Gassen, hatten Zeit für einen ungestörten Schwatz mit Freunden, tranken "Holdrios" und konnten uns einfach treiben lassen, ohne dass jemand am Rockzipfel zog, weil er es langweilig fand...

 

Geschenk #4 Wissen und Erfahrung an Klient*innen und Student*innen weitergeben

Atemtherapie als Stütze in Stresssituationen
Atemtherapie als Stütze in Stresssituationen

In meiner Atemtherapie Praxis durfte ich dieses Jahr viele neue Klient*innen, aber auch vertraute Gesichter begrüssen. Ihr Vertrauen in mich und meine Arbeit freut mich sehr. Gemeinsam erforschten wir das mitgebrachte Thema. Wir beobachteten, wie es sich im Körper zeigt, welche Gefühle, Bilder und Assoziationen dazu entstanden und welchen Weg der Atem nahm. Er zeigt uns Lösungen, unterstützt uns und steht uns bei. Ich erlebe die Atemarbeit - bei mir selber wie auch bei meinen Klient*innen - immer wieder aufs Neue als bereichernd, klärend und nährend! Und manchmal auch überraschend...

 

Im Frühling durfte ich zudem als Co-Leiterin das Seminar "Die Kraft der inneren Bilder - Imagination in der Atemtherapie" am Institut für Körperorientierte Psychotherapie IKP mitgestalten. Die Heilkraft der inneren Bilder fasziniert mich schon lange und ich kenne sie aus verschiedenen Kulturen. Mittlerweile ist diese schöpferische Kraft unseres Geistes auch wissenschaftlich immer besser erforscht. Als Schnittstelle zwischen dem inneren psychischen Erleben und der äusseren Welt treten solche innere Bilder auch in der Atemtherapie oft spontan auf. Diese nutze ich, denn behutsam begleitete Imaginationen wirken prozessunterstützend und heilend. Wir können brachliegende Ressourcen gezielt wecken und im Alltag integrieren.

Geschenk #5 oder wie man im Sturm surft

Eines Morgens im März klingelte das Telefon... und von da an war meine Welt nicht mehr wie vorher... Ein mir sehr nahestehender Mensch war erkrankt und brauchte meine Hilfe. Am Anfang bestand diese vor allem im Begleiten zu Arzt und Therapien, im Informationen und Beobachtungen sammeln und einordnen, betroffene Stellen orientieren... und viel Verständnis und Präsenz! Zum Teil zeigten sich die Symptome körperlich, zum Teil psychisch. Warum oder was der Auslöser war, wussten wir aber nicht - und hat sich bis heute leider auch nicht geändert.

 

So verging Tag um Tag, Woche für Woche. Ich versuchte einen Schritt nach dem anderen zu machen, genau abwägend, was der Erkrankte, mein direktes Umfeld und ich gerade benötigten. Alles, was darüber hinaus ging, löste bei mir rasch Überforderung und zum Teil auch Ängste aus. Mit der Zeit konnte ich gewisse Situationen und Reaktionen besser einordnen. Sie wurden für mich dadurch etwas kalkulierbarer und leichter tragbar. Aber Hoffnung und Enttäuschung lagen jeweils sehr nahe beieinander. Ich musste lernen damit umzugehen, wenn sich die Hoffnung einmal mehr zerschlug und die Enttäuschung mich wie eine Sturzflut unter sich begraben wollte. Noch heute fehlen mir die Worte, um darüber genauer zu berichten... Ich wurde (und werde) auch nicht gerne darauf angesprochen, habe - was gar nicht meinem Naturell entspricht - Gespräche mit Freunden gemieden. In solchen Situationen spürte ich oft nicht nur meine eigene Hilflosigkeit, sondern auch die des Gegenübers... Und das war dann für mich wiederum zu viel.

 

mein Lieblingsberg Pilatus
mein Lieblingsberg Pilatus

Mein Tag schrumpfte durch diese Betreuung und Unterstützung zu einer kleinen Erbse zusammen. Zwischen Familie und Arbeit und Betreuung blieb kaum Zeit und Raum für mehr. Speziell abends war ich oft so müde, dass ich mich am liebsten nur noch ins Bett verkroch. Von meiner Ausbildung her wusste ich natürlich, wie wichtig es gerade jetzt war, dass ich gut zu mir schaute. Deshalb wurde meine Morgen-Meditation für mich umso wichtiger. Einen Moment der Ruhe, des Seins... Manchmal aber auch gar nichts davon, sondern nur wirre Gedanken, Überlegungen und viele Gefühle... Angst, Wut, Trauer, Verzweiflung, Hilflosigkeit... Es half zuweilen, diese Emotionen und Gedanken zu beobachten, manchmal auch sie ausserhalb von mir zu platzieren, mir so Distanz zu schaffen... Oder ich stellte mir meinen Lieblingsberg vor und verschmolz mit ihm... Und manchmal half es einfach nur zu spüren, dass der Boden unter mir mich trägt...  

 

Zudem buchte ich regelmässig Einzelstunden bei meiner Atemtherapeutin. Die Gespräche mit ihr, ihre Behandlungen auf der Liege und die Atem- bzw. Meditations-Übungen, die wir zusammen machten, haben mir immer wieder geholfen, mich zu zentrieren und mich wahrzunehmen MIT allen Gefühlen. Sie hat mich gestärkt und an meine Ressourcen erinnert, hat mich ermutigt, für meine Intuition und die erkrankte Person einzustehen, aber auch konkrete komplementärtherapeutische Tipps gegeben, welche Tinkturen oder weiterführenden medizinischen Untersuchungen eventuell noch helfen könnten. 

 

Gleichzeitig spürte ich - tief in mir drinnen - eine starke, unerschütterliche Kraft, ein Wissen, dass es irgendwann gut wird, auch wenn ich noch nicht wusste, wann und wie... Keine Ahnung, woher dieses Wissen kam... Heute kann ich sagen, dass seit einigen Wochen aus dem Hoffnungsschimmer am Horizont zunehmend ein sich vergrössernder Lichtstreifen wurde... Und ich weiss, er wird weiter wachsen... Auch wenn noch ein langer Weg vor uns liegt.

Highlight Geschenk #6 - schwebend auf der blauen Welle oder besser dans la vague bleue

le Château Les Grands Chézeaux
le Château Les Grands Chézeaux

Meine Schwester und ihr Mann haben anfangs 2022 mitten in Frankreich ein Haus oder besser gesagt ein Schlösschen gekauft. Da unsere Jungs schon länger drängen, endlich mal ans Meer zu fahren, entstand die Idee, den Besuch im Schloss in Les Grands Chézeaux als Zwischenstopp zu nutzen, dann bis an den Atlantik weiterzufahren und eine Woche auf der Insel Noirmoutier Ferien zu machen. Unsere Pläne wurden immer konkreter und anfangs Juli fuhren wir los...

 

Wieder einmal im Ausland... Das letzte Mal war schon so lange her... Ich freute mich darauf, Neues und Unbekanntes zu sehen und gleichzeitig war ich so nervös... vor allem wegen der Sprache... Ich bin jemand, der weder in Deutsch noch in einer Fremdsprache einfach so drauflos plappert. Das macht das Lernen einer Fremdsprache natürlich nicht einfacher. Mein Französisch hatte ich zudem das letzte Mal bei meinem Lehrabschluss mit 20 benutzt... Aber alles halb so wild. Ich entdeckte, dass ich noch einiges wusste und mit der Zeit kam das immer flüssiger... und damit auch die Freude! Französisch wird nie meine grosse Liebe sein, aber sie ist eine langjährige Vertraute. Manchmal etwas kompliziert und herausfordernd, aber wenn man zu ihr schaut und ihre Ecken und Kanten akzeptiert, dann kann eine loyale, freudvolle Freundschaft entstehen...

 

Ile de Noirmoutier Frankreich
Ile de Noirmoutier Frankreich

Und dann das Meer.... Wie konnte ich nur soooo lange auf diesen Anblick freiwillig verzichten?!? Ich war im 7. Himmel angekommen. Stundenlang schaute ich einfach nur aufs Meer hinaus, hörte den Möwen zu und war einfach nur zufrieden... Meinem Mann ging es ebenso und die Jungs genossen den Hotelpool und schimpften über das "tiefenentspannte" WLAN, die fehlende Menü Karte auf Englisch und die nicht vorhandenen Pommes - zumindest im Hotel Restaurant...

 

Tja, essenstechnisch war die Insel tatsächlich eine (kleine) Herausforderung für mich. Warum? An jedem Ecken gab's Muscheln, Austern und Fisch... und auf jedem Salat zusätzlich noch Fleisch... und ich bin Vegetarierin und wenig bewandert mit den genauen französischen Bezeichnungen von Fleisch- und Fisch-Arten! Gottseidank ist mein Mann ein grosser Schatz - vielleicht hatte er aber auch nur genug, vom Gejammere unser Jungmannschaft - auf jeden Fall ging er in den umliegenden Restaurants die Menükarten abfotografieren und ich übersetzte diese (Google sei dank), bis jeder wusste, was er essen wollte... Ganz schön kompliziert unsere Familie, nicht?

Sonnenuntergang bei Ebbe
Sonnenuntergang bei Ebbe

Unser Leben verlangsamte sich zunehmend... Wir ging vom Hotelzimmer zum Frühstück Buffet, zum Pool und wieder zurück zum Hotelzimmer... Erkundigten die Insel, besuchten das Sea Aquarium und staunten über Ebbe und Flut...

 

Dank der frischen Brise, die immer wehte, konnte man die Sonne wunderbar geniessen - unter dem Sonnenschirm war es dafür schon fast etwas kühl. Na ja, bis auf zwei Tage... Da rief die französische Regierung die rote Warnstufe für Hitzewelle aus und auch bei uns schien die Luft zu stehen... Und von einem Tag auf den anderen war es plötzlich wieder mehr als 10 Grad kühler... Ohne Gewitter und Donnerwetter wie bei uns. Einfach ein paar wenige Wolken und ein kleiner Regenschauer...

 

Leider stand der Abschied schon viel zu früh vor der Tür. Er fiel uns schwer. So schwer, dass mein Mann den Wecker auf dem Handy versehentlich einen Tag später stellte... 

Geschenk #7 Arbeit mit dem Dream-Team Atem und Bewegung

sich mit Atemübungen stärken
sich mit Atemübungen stärken

Kurz vor dem Lockdown im 2020 habe ich mit eigenen Atemkursen in meinem Praxisraum begonnen. Dann lief wegen der ganzen Pandemie und der dadurch ausgelösten Verunsicherung lange nichts mehr - trotz den tollen Rückmeldungen, die ich während den Kursen erhielt und Interessent*innen für weitere Kurse.

 

Während der Sommerpause fasste ich dann den Entschluss, endlich wieder Atemkurse anzubieten. In mir entstand der Wunsch, die körperlich und mental stärkenden Atem-Übungen möglichst vielen zugänglich zu machen. Nebst eigenen Kursen suchte ich deshalb auch bewusst Kooperationen mit Ausbildungsstätten, Firmen und dem Frauenbund Rothenburg. Nicht alles verlief dabei reibungslos. Eigentlich wollte ich schon fast aufgeben… und dann tauchte wie aus heiterem Himmel wieder ein positives, motivierendes Signal auf. In diesem Prozess habe ich gelernt: „Dran bleiben! Überprüfen ja, aber nicht aufgeben, bis du am Ziel bist!“ 

Entspannung pur durch Atemkurs
Entspannung pur durch Atemkurs

Zwei ausgebuchte Atemkurse konnte ich so im Herbst durchführen. Die Teilnehmer*innen waren begeistert und ich erhielt tolles Feedback. Nächstes Jahr wird es auf jeden Fall weitere Kurse geben. Allen voran zwei im März zusammen mit dem Frauenbund Rothenburg. Es macht mir einfach grosse Freude, mein Fachwissen möglichst pragmatisch und alltagstauglich weiterzugeben. 

 

Dabei ist die Selbsterfahrung aber zentral! Das wurde mir dieses Jahr - auch durch meine eigene Meditations- und Achtsamkeitspraxis - wieder mal sehr deutlich bewusst! Ich kann noch so lange reden. Atmen und selber Erfahren ist wirkungsvoller! Selber körperlich zu erfahren, was das Dream-Team "Atem" und "Bewegung" alles in welcher Zeit und auf welche sanfte Art verändern kann, ist dabei aber eine ganz andere Liga! Wenn du mehr dazu wissen willst, empfehle ich dir meinen Blog Artikel "Atem- und Körperübungen" zu lesen.

Geschenk #8 Ich liebe es zu schenken oder wie ich zu meinem eigenen Online Adventskalender kam

Ich liebe es zu schenken... und ich liebe den Advent und Weihnachten... Was liegt also näher als die Idee von einem eigenen Online Adventskalender, welche seit geraumer Zeit in den sozialen Medium herumgeistert, aufzunehmen und umzusetzen? Mein Verstand und meine Vernunft hatten da zwar ein paar (handfeste) Einwände. Aber ich ignorierte sie und stolperte Hals über Kopf in dieses Abenteuer!

 

Angeleitet von der wunderbaren Marketing Expertin Ulli Anderwald machte ich an ihrer diesjährigen Adventskalender Challenge mit. Dank ihren vielen praktischen Tipps, Checklisten und Hinweise habe ich das Projekt zügig aufgegleist. Mir war schnell klar, dass ich meinen Adventskalender Abonnent*innen für die meist stressreiche Adventszeit unbedingt etwas Kleines, Feines und Entspannendes mitgeben wollte. Mein Adventskalender sollte ihnen helfen, immer wieder zu sich und in die Ruhe zu kommen - auch wenn es vielleicht nur einen ganz kurzen Moment war. So entstand der Mini Atem Pausen Adventskalender mit 24 kurzen Übungen, Impulse und Inspirationen. 

Rückblickend weiss ich heute noch nicht, ob ich mir diesen Stress nächstes Jahr nochmals antue. Zu stark stehen Leistung und Zeitdruck diametral meinem Wunsch nach Ruhe und Besinnung in dieser Zeit entgegen. Viel von den Kerzen auf dem Adventskranz und unserem Cheminée Feuer habe ich dieses Jahr nämlich nicht gehabt. ABER... ich habe UNHEIMLICH VIEL gelernt bei dieser Aktion! Und möchte davon nichts missen!

Was genau?

  • Zum einen viel Technisches... So habe ich zB neu einen YouTube Kanal... Meine Jungs sind fast Kopf gestanden, als sie davon erfuhren... "Mami geht unter die Influencer!" Aber nur so bekam ich meine Videos mit Atemübungen auf die Homepage...
  • Und ich habe jetzt einen Newsletter, was ebenfalls mit Einarbeiten in neue Software verbunden ist (hier kann man sich übrigens anmelden). Mit der Software tue ich mich zwar immer noch etwas schwer, aber durch den Versand der Adventskalender Türchen habe ich mittlerweile viel Übung und ich freue mich, diese nächstes Jahr - zusammen mit meinem Fachwissen und neuen Blog Artikeln - zu verfeinern.
  • Ich habe gemerkt, dass es mir leicht fällt, vor einer Kamera zu stehen und Atemübungen vorzuzeigen... und ich höre mir selber gerne zu! Das tönt jetzt vielleicht etwas selbstverliebt, ist aber nicht so gemeint. Ich vergesse nämlich, dass ich das vor der Kamera bin und höre der Stimme und ihren Ausführungen einfach gerne zu. Ich hoffe, das geht meinen Adventskalender Abonnent*innen und Klient*innen jeweils auch so.

Mein Jahresmotto und wie es sich verändert hat

Mein Jahresmotto entstand während den Rauhnächten 2021. Ich zelebriere in dieser Zeit jeweils ein kleines tägliches Ritual mit 12 Kerzen. Diese Kerzen sind auf einem Tablett zu einem Kreis angeordnet und ich zünde in jeder Nacht eine Kerze mehr an. Letztes Jahr war ich ungefähr in der 9. oder 10. Rauhnacht zutiefst beeindruckt vom Lichter-Kreis. Obwohl gar noch nicht alle Kerzen brannten, also der Kreis gar noch nicht perfekt war, erschien er mir vollkommen. So entstand mein Jahresmotto 2022:

 

"Die unvollkommende Vollkommenheit - Einzigartig ist viel besser als perfekt".

 

Allerdings habe ich mich mit meinem Jahresmotto insofern schwer getan, als ich mich oft fragte, was denn "einzigartig" ist und wie sich das anfühlen sollte. Irgendwie war "einzigartig" wohl in meinem tiefsten Innern bisher ein Synonym von "perfekt". Niemals aber habe ich damit gerechnet, dass sich mein Motto verändern könnte! 

 

Wie aber passierte das? Während der Ausschreibung zu meinen Atemkursen besuchte ich einen Online Workshop von Julia Lakaemper zum Thema "Money Mindset". Da lernte ich, mir meine Vision von einem gut besuchten Atemkurs vorzustellen und bewusst zu versuchen, die Kontrolle abzugeben, wie dies geschehen soll. Das heisst, mit all meinen Werbe-Aktivitäten weitermachen und meine Zuversicht behalten, dass sich genügend Teilnehmer*innen anmelden würden, auch wenn es gerade nicht danach aussah... Und siehe da... Die Anmeldungen kamen reingepurzelt, bis alle Plätze belegt waren! So ging es plötzlich für mich nicht mehr um "Einzigartigkeit" oder "perfekt", sondern ich sagte mir: "Einfach machen!"


Mein Jahr 2022 in Zahlen

Ich finde das spannend, meine Leidenschaften in Zahlen zu sehen. Da ich mein Jahr noch nie aus dieser Perspektive angesehen habe, habe ich keine Vergleichszahlen... noch nicht... Ich bin gespannt, wie das Ende 2023 aussieht!

 

  • Atemtherapie Stunden und -Kurse: 109 Stunden
  • Meditations- und Yoga Stunden: 173 Stunden
  • Website Besucher*innen in den letzten 30 Tagen: 197
  • Seitenaufrufe in den letzten 30 Tagen: 451
  • Instagram Follower: 114
  • Gekauftes Nähmaterial: Fr. 433.00
  • Gekaufte Bücher: Fr. 374.00

Was 2022 sonst noch so los war

Und all die kleinen Highlights: Auch wenn mir die ganze Klimaerwärmung Sorgen bereitete, habe ich mich doch auch immer wieder über einen schönen, sonnigen Tag gefreut... viele Spaziergänge, Picknicks, Sonnenuntergänge, draussen sitzen bei einem Glas Wein, zelten im Herbst...

 

Leider kam dieses Jahr das Wandern zu kurz... aber den Pilatus habe ich dafür von einer anderen Seite kennengelernt... abends ohne Touristen und morgens bei eisiger Kälte den neuen Tag begrüssend...

 

Abendspaziergang im Eigenthal
Abendspaziergang im Eigenthal
Abend-Picknick am Sarnersee
Abend-Picknick am Sarnersee
Ich geniesse den Sonnenuntergang auf dem Stanserhorn
Ich geniesse den Sonnenuntergang auf dem Stanserhorn
Morgen-Kaffee im Nebel auf dem Zeltplatz Flaach
Morgen-Kaffee im Nebel auf dem Zeltplatz Flaach

Wandern mit meinen Männern in Grindelwald
Wandern mit meinen Männern in Grindelwald
Arbeiten und Geniessen
Ich entdecke das Schreiben neu. Hier im Triibhus Wädenswil
Warten auf den Sonnenaufgang auf dem Pilatus
Warten auf den Sonnenaufgang auf dem Pilatus
Sabine G. - sie fehlt mir sehr
Sabine G. - sie fehlt mir sehr


Meine Ziele und Projekte 2023

  • Paris Gemeinsam mit meiner Schwester und meinen Nichten werde ich im Februar die Stadt der Liebe und der Kunst besuchen. Das stand schon sehr lange auf meiner Bucket List.
  • Atemkurse Ich freue mich, im Frühling zwei Atemkurse für den Frauenbund Rothenburg durchführen zu dürfen. Aber auch in meiner Praxis werden im Spätfrühling und im Herbst wieder Kurse stattfinden. 
  • Grösserer Raum für Kurse Für meine eigenen Workshops werde ich mich zudem auf die Suche nach einem grösseren Raum in Rothenburg machen. 
  • Ferien Da sind noch keine konkreten Ideen vorhanden bzw. ausgesprochen. Aber ich möchte so gern wieder ans Meer... zB nach Holland, Hamburg oder nach Frankreich.
  • Regelmässig schreiben und (Fach)-Artikel veröffentlichen Beim Schreiben dieses Jahresrückblicks unter der Anleitung von Sympatexter Judith Peters habe ich mir den Blog Virus eingefangen! Ich bin neu der The Content Society beigetreten, damit der Virus sich nicht einfach in Luft auflöst, sondern sich kräftig vermehren kann. Ihr dürft euch also auf viele neue Blog Artikel von mir freuen. Mein Ziel sind mindestens 30.
  • Mein Motto für 2023 ist: "LET IT FLOW AND LET IT HAPPEN. Vertraue und mach weiter!"

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Eveline Baumgartner Meier

Arbeits- und Organisationspsychologin FH

Atemtherapeutin IKP

Schriftpsychologin FH

Achtsamkeitslehrerin

PRAXIS Oberhus 3, 6023 Rothenburg

TELEFON 079 271 76 24

EMAIL info@potenziale-erkennen.com



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