An der letzten Mitgliederversammlung des Atemfachverbandes AFS durfte ich noch an einer spannenden Weiterbildung zum Thema "Die HerzIntelligenz® Methode - Anwendung in Atemtherapie" unter der Leitung von Ursula Schwendimann und Kathrin Ambühl-Kaufmann teilnehmen. Mich haben die Informationen rund um unser Herz und seine Intelligenz dermassen berührt und beeindruckt, dass ich dieses Wissen inskünftig verstärkt in meine Arbeit einfliessen lassen will.

Herzintelligenz ist ein Konzept, welches davon ausgeht, dass das Herz mehr ist und kann als "nur" unseren Körper mit Blut und Nährstoffen zu versorgen. In Tat und Wahrheit hat man in vielen Forschungsstunden und Studien herausgefunden, dass 80% der Nerven vom Herzen zum Gehirn gehen und dass so via magnetische Signale das Herz mit dem Gehirn kommuniziert, ja es sogar steuert. Diese ausgesandten Energieimpulse aus unserem Herzen sind übrigens dermassen stark, dass sie nicht nur zu unserem Gehirn und unseren Organen, sondern auch weit in die Welt hinausgetragen werden. 

Als Herzintelligenz kann man also derjenige Zustand bezeichnen, in welchem Herz und Gehirn in einem ausgeglichenen Zustand miteinander kommunizieren. Diesen erleben wir, wenn Verstand und Emotionen in einem stimmigen Verhältnis zum Herzen sind.

Wie funktioniert nun aber diese Kommunikation zwischen Herz und Gehirn?

Kurz und pragmatisch ausgedrückt leiten Emotionen alle notwendigen Informationen vom Herzen ans Gehirn weiter. Darin ist alles enthalten, was das Gehirn und die Organe wissen müssen, um unseren Körper zum jeweiligen Zeitpunkt optimal mit Hormonen, Endorphinen oder anderen Chemikalien zu versorgen. Die Herz-Hirn-Kommunikation ist auf körperlicher Ebene natürlich noch viel ausgeklügelter. Wichtig dabei ist aber zu wissen, dass Gefühle und Emotionen einen starken Einfluss auf unseren Herz-Rhythmus haben. Das heisst, positive Emotionen, wie Freude, Dankbarkeit oder Liebe, fördern die Herz-Kohärenz und damit unsere Gelassenheit, Problemlösefähigkeit und das Auffassungsvermögen. Gleichzeitig verbessern sie Koordination und Reaktionsvermögen, den Zugang zu unserer Intuition und fördern die körpereigenen Regenerationsprozesse. Negative Gefühle, wie Sorgen, Ärger oder Frustration, dagegen verstärken alle Stresssymptome, denn die Informationen gelangen direkt in die Amygdala, unser emotionales Gedächtnis, werden dort gespeichert und lösen entsprechende vegetative Prozesse aus, unter anderem Panik, Übelkeit oder Ohnmacht.

Gemäss den Forschungen des Herz-Math Instituts wurde ersichtlich, dass Intelligenz und Intuition zunehmen, wenn wir vermehrt auf unser Herz hören. Wir stärken dadurch nicht nur unser Nervensystem und unsere Wahrnehmungsfähigkeit, - was wichtig ist, um unsere Emotionen in Herausforderungen besser managen zu können -, sondern schützen auch unser physische Herz und reduzieren dadurch das Risiko von ernsthaften Gesundheitsproblemen.

"Positive Emotionen erhöhen die Kohärenz und das Gleichgewicht im Nervensystem

und erzeugen gleichmässige, harmonische Herzrhythmen."

Heart Math Deutschland

• Zeit für Selbstfürsorge in den Alltag einbauen
• achtsam ausgeführte Atem- und Körperübungen
• negative Glaubenssätze und Gedanken-Muster erkennen und verändern
• ein Dankbarkeits-Tagebuch führen
• bewusstes Fühlen einer angenehmen Emotion, wie zB Wertschätzung, während rund fünf Minuten
• durch das Herz atmen und mit dem Herzen fühlen (siehe Übungsanleitung des Heart Math Instituts Deutschland)
• übe dich in Akzeptanz und Annahme von dem, was gerade ist