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15 Gründe für die Nasenatmung

15 überzeugende Argumente für die Nasenatmung

die Nase spürt die Freuden des Lebens
die Nase spürt die Freuden des Lebens

 

Die Atmung hat weitreichende und komplexe Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Das leuchtet uns allen relativ schnell ein. Weil wir atmen können, ohne darüber nachdenken zu müssen, nehmen die wenigsten Menschen jedoch bewusst war, WIE sie atmen. Dabei ist es alles andere als egal, ob wir durch die Nase oder den Mund atmen!

 

Als Baby atmen wir ganz natürlich durch die Nase. Wir kennen gar nichts anders, denn erst ab dem 3. Monat ist es uns überhaupt möglich, auch durch den Mund zu atmen. Irgendwann auf dem Weg erwachsen zu werden, verlernen aber die meisten von uns, nur durch die Nase zu atmen. Studien haben gezeigt, dass ca. 40% aller Erwachsenen hauptsächlich durch den Mund atmen und oft noch nicht einmal wissen, dass sie "falsch" atmen. Der häufigste Grund, warum die Nasenatmung schwerfällt, sind verengte Atemwege.

Der Weg zur Gesundheit führt über die Nase
Der Weg zur Gesundheit führt über die Nase

Wird die Nase aber nicht regelmässig benutzt, verkümmert sie. Zunge und Halszäpfchen verlieren an Spannkraft. Das Gewebe von Zunge, Rachen und Nasenhöhle bleibt nämlich nur straff, geschmeidig und offen, wenn wir die Nase auch gebrauchen. Atmest du statt durch die Nase durch den Mund, bekommst du zwar mehr Luft, aber dieser Sauerstoff hat keine Auswirkungen auf deinen Gesundheits- und Fitnesszustand. Das Überangebot an Atemluft gibt dir nämlich nicht mehr Energie oder Leistungsfähigkeit, auch die Versorgung des Organismus wird dadurch nicht verbessert. Im Gegenteil!

 

Dass du nicht durch die Nase, sondern mehrheitlich durch den Mund atmest, kannst du eventuell daran erkennen, dass dein Mund während der Nacht oder morgens trocken ist. Aber auch Schnarchen, Atemaussetzer in der Nacht (Schlafapnoe), häufig verstopfte Nebenhöhlen oder vergrösserte Mandeln können Hinweise sein. Bei Kindern, die häufig durch den Mund atmen, können die Nasennebenhöhlen beispielsweise nicht optimal ausgebildet werden. Auch bestätigen Studien Zusammenhänge mit Stimmungsschwankungen, Lernstörungen, Bluthochdruck und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS).

Welche Vorzüge hat es, wenn du (wieder) durch die Nase atmest?

  1. Die Luft wird gereinigt:
    Die Nasenhärchen und Schleimhaut der Nase filtern die eingeatmete Luft von Schadstoffen, Staub und Partikel.
  2. Befeuchtung der Atemluft:
    Die Nasenschleimhaut befeuchtet die eingeatmete Luft, bevor sie in die Lunge kommt. So wird das Austrocknen der Atemwege verhindert.
  3. Erwärmung der Atemluft:
    Das Atmen durch die Nase schützt die Atemwege vor möglichen Schäden durch kalte Luft, denn die Nasenhöhle erwärmt sie zuerst auf Körpertemperatur.
  4. Schutz vor Infektionen:
    In der Nase werden spezifische Enzyme und Antikörper gebildet, die Krankheitserreger abwehren und dadurch das Immunsystem stärken.
  5. Förderung des Gasaustausches:
    Weil die Luft länger in der Nase ist, kann der Körper bis zu 18% mehr Sauerstoff aufnehmen und besser Kohlenstoffdioxid (CO2) aufnehmen, dh Gehirn und Körper werden besser mit Sauerstoff versorgt, wodurch die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und die Konzentration gesteigert werden.
  6. Nutzung der Stickstoffmonoxid-Produktion in der Nase:
    Die Nasenschleimhaut produziert Stickstoffmonoxid (NO), wenn wir durch die Nase atmen. Dieses Stickstoffmonoxid weitet die Atemwege, fördert die Durchblutung und ermöglicht einen besseren Sauerstofftransport. Es glättet die Innenwände der Gefässe und macht sie elastischer. 
  7. Training für das Zwerchfell:
    Das Zwerchfell ist unser wichtigster Atemmuskel - und der stärkste im Körper. Er wird vom vegetativen Nervensystem gesteuert, dh wir können ihn nicht mit unserem Willen, sondern nur über unsere Atmung, vor allem der Nasenatmung, beeinflussen und trainieren. Ein gut ausgebildetes Zwerchfell hat Auswirkungen auf die Atemkapazität (= Lungenvolumen) und auf die Stärke und Geschwindigkeit des Blutkreislaufes.
  8. Stärkung der Lungen-Leistungsfähigkeit:
    Die Leistungsfähigkeit der Lunge hängt vom Zustand des Zwerchfells ab (siehe Punkt 7), denn dieses bestimmt, ob die Luft nur in den Brustkorb oder bis in den Bauchraum geatmet wird. Eine starke Lunge ist dehnbar und entlastet das Herz-Kreislauf-System.
  9. Förderung der Entwicklung und Gesundheit der Kieferpartie:
    Unter Mundatmung bildet sich der Kiefer bei Kindern fehlerhaft aus und kann auch noch im Erwachsenenalter zu Kieferfehlstellungen führen. Das Gesicht wird dadurch länger und schmäler. Die Zähne werden schief und es kommt zu unbewussten Gegenreaktionen wie Zähneknirschen, Zusammenpressen der Zähne oder dem Vorschieben des Kiefers. Kann sich die Kieferpartie jedoch optimal ausbilden, kommt es gar nicht erst zu solchen Fehlstellungen und Schäden. Gleichzeitig werden die oberen Atemwege (Nase, Nasennebenhöhlen und Rachenraum) positiv beeinflusst. 

  10. Verbessert die körperliche Leistungsfähigkeit:
    Der Körper wird beim Sport weder über- noch unterfordert und wir schützen ihn vor Muskelkater, wenn wir durch die Nase atmen. Wir bleiben im aeroben Belastungsbereich. Wir verbessern nicht nur den Sauerstofftransport (siehe Punkt 5) und steigern unsere körperliche Leistungsfähigkeit ohne grossen Aufwand, sondern brauchen auch kein Pulsuhr, denn Nase und Atemrhythmus bestimmen die Intensität unseres Trainings.
  11. Förderung der Entspannung:
    Die Nasenatmung kann Stress reduzieren und zu mehr Entspannung verhelfen, denn die Luft erreicht leichter die unteren Lungenlappen und stimuliert gleichzeitig auch den Vagus Nerv, unseren Entspannungsnerv. So wird unser Körper auch vor einer dauerhaften Überbelastung geschützt.
  12. Richtige Menge an Sauerstoff:
    Mit der Nasenatmung nehmen wir exakt die benötigte Menge an Sauerstoff auf, die wir in diesem Moment benötigen. Für viele Menschen, die sich die Mundatmung gewöhnt sind und versuchen auf die Nasenatmung umzustellen, fühlt sich das zu Beginn aber nicht unbedingt so an. 

  13. Massage und Training der inneren Organe:
    Wenn wir durch die Nase atmen, kommt es am ehesten zu einer Bauchatmung. Dabei wird das Zwerchfell angespannt, der Brustraum nach unten vergrössert und die inneren Organe erhalten mit jeder Einatmung eine sanft aktivierende Massage. Gleichzeitig wird das Lymphsystem in seiner Funktion gestärkt und der Beckenboden trainiert.
  14. Entlastung des Herzens:
    Erhält der Körper genügend Sauerstoff (siehe Punkt 5), wird nicht nur der ganze Körper besser durchblutet, auch das Herz muss weniger arbeiten. Die Herzfrequenz und der Blutdruck sinken dadurch.

  15. Stärkung der Hals- und Nackenmuskeln:
    Die Position der Zunge bei der Nasenatmung hat positive Auswirkungen auf die Körperhaltung. Die Muskeln im Hals- und Nackenbereich werden dadurch nämlich indirekt gestärkt.

So kannst du deine Atemweise verbessern

Das Wiedererlernen der Nasenatmung braucht seine Zeit. Hab deshalb Geduld und setz dich nicht unter Druck. Gerade in Stresssituationen kann es vorkommen, dass man sich bei der Mundatmung erwischt. Aber schon wenn du merkst, dass du gerade durch den Mund atmest, ist das ein Erfolg.

 

Beginn die Veränderung deiner Atemweise mit den folgenden kleinen Schritten und bleibe dran:

  • Beobachte eine Zeitlang deine Atmung. Atmest du ausschliesslich durch den Mund? Wann wechselst du zur Nasenatmung? Welche Umstände führen dazu? Geschieht es nur bei körperlicher Anstrengung oder beim Sport?

  • Viele Menschen wechseln zumindest im entspannten Zustand noch zur Nasenatmung. Wenn das bei dir auch so ist, dann versuch einige Wochen lang diese Zeitspanne auszubauen und auch in anderen Situationen immer häufiger zur Nasenatmung zu wechseln. Gib dem Bedürfnis, zur Mundatmung zu wechseln, erst nach ein paar Atemzügen nach.

  • Mach leichte Tätigkeiten während deinen Übungsphasen, die dich körperlich und geistig nicht besonders fordern, zB lesen oder Musik hören. Fernsehen gehört allerdings nicht dazu, denn das sorgt eher für eine Steigerung der Atemfrequenz.

  • Bau deine Übungssequenz in weitere alltägliche Situationen ein, zB beim Abwasch, beim Warten vor der Ampel oder vor der Kasse im Supermarkt.

  • Als Kompromiss bei körperlicher Belastung kann man auch mal durch die Nase ein- und den Mund ausatmen. Diese Atemtechnik ist besser als die reine Mundatmung, aber sie ist nicht so wirkungsvoll wie die reine Nasenatmung. Du solltest sie deshalb wirklich nur als Notlösung ansehen und weiter üben.

Wenn du Hilfe brauchst...

... kann ich dich so unterstützen:

mit atemtherapeutischen Einzelsitzungen

 

Du erfährst, wie dir der Atem bei Stress, Ängsten, Schmerzen oder Erschöpfung helfen kann, dich zu beruhigen und sich deine Beschwerden verringern oder gar auflösen können...

in einem Atemkurs

 

Du lernst in der Gruppe, wie dir einfache Körperübungen und Meditationen helfen, zu mehr Ruhe und Gelassenheit zu finden. Auf diese Weise kannst du die Signale deines Körpers zunehmend bewusster und differenzierter wahrnehmen und besser für dich und deine Bedürfnisse sorgen...


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Kommentare: 2
  • #1

    Carolin Weise (Sonntag, 06 August 2023 20:02)

    Liebe Eveline,
    das ist ja spannend! Ich hatte schon öfter gehört, dass es besser sei, durch die Nase (ein-) zu atmen, z.B. beim Sport, abef ich wusste nicht, wieso. Und jetzt lieferst du hier gleich so viele Gründe! Vielen Dank dafür!
    Herzliche Grüße
    Carolin Weise

  • #2

    Susanne (Sonntag, 06 August 2023 23:48)

    Liebe Eveline, danke für die wichtigen Infos und Hintergründe zum wohl wichtigsten Thema der Atemgesundheit! Besonders Nr. 10 erlebe ich mit frappanter Wirkung: Ausschweifende Bergtouren ohne Muskelkater und Erschöpfung machen zu können, das freut mich besonders. Herzlich, Susanne


Eveline Baumgartner Meier

Arbeits- und Organisationspsychologin FH

Atemtherapeutin IKP

Schriftpsychologin FH

Achtsamkeitslehrerin

PRAXIS Oberhus 3, 6023 Rothenburg

TELEFON 079 271 76 24

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