Die Atemruhe ist physiologisch betrachtet die Ruhepause zwischen dem Ende der Ausatembewegung und der nächsten Einatemphase. Sie dauert so lange, bis die verschiedenen Rezeptoren im Organismus
dem Atemzentrum in der Medulla oblongata melden, dass die Sauerstoffkonzentration im Blut gesunken ist und neuer benötigt wird.
Die Atempause kann entstehen, wenn man warten kann, bis der Einatem von selbst wiederkommt. Dies erfordert Gelassenheit und Vertrauen. Dann ist die Ruhephase nicht einfach eine Pause, in der
nichts geschieht, sondern vielmehr ein Moment der Einkehr und Rückkehr zu sich selbst, des Ruhens in sich und des Loslassens.
Aus psychologischer Sicht stellt sich Frage, welche Qualität die (Atem-)Pause hat. Ist sie entlastend, beruhigend, regenerierend oder beängstigend? Welche Gefühle und Erkenntnisse tauchen auf?
Aus: Institut für Körperorientierte Psychotherapie IKP, 2017, "Ausbildungsunterlagen Ganzheitlich-Integrative Atemtherapie IKP", Zürich