Gerade in schwierigen Zeiten kann unser Atem ein verlässlicher und treuer Freund sein. Wichtig ist hier allerdings, dass wir die Beziehung zu ihm täglich pflegen und möglichst schon in ruhigen Zeiten aufbauen können.
Jedes Organ hat seine Aufgabe: Das Herz schlägt. Die Lunge atmet und das Gehirn denkt. In Krisensituationen ist es logischerweise mehr gefordert und neigt dazu, ständig nach Lösungen zu suchen und sich viele Gedanken zu machen... Eventuell werden diese auch noch durch Emotionen befeuert... Oder es ist umgekehrt: Die Gedanken lösen Gefühle aus, zB Angst, Trauer, Wut etc.
Haben wir gelernt, dass unser Atem in solch turbulenten Zeiten unser Anker im Jetzt ist, können wir erfahren, dass die Gedanken und Emotionen kommen und gehen, wenn wir sie nicht festhalten und eine eigene Geschichte daraus kreieren. Denn Gedanken und Gefühle sind vergänglich...
Dazu finde ich folgendes Bild hilfreich:
Der Atem ist unser Surfbrett, dh wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf den Atem richten, sitzen wir auf unserem Surfbrett.
Die Gedanken und Emotionen sind die Wellen. Manchmal sind es wahre Monsterwellen.
Aber wir bleiben bei der Atmung bzw. auf unserem Surfbrett... und die Welle kommt, trägt uns mit unserem Surfbrett hoch... und die Welle geht und unser Surfbrett kommt auch wieder runter...
Und wenn wir uns mal doch wieder im Strudel der Gedanken wiederfinden, dh vom Surfbrett "Atmung" gefallen sind, steigen wir einfach wieder auf...
Meine Achtsamkeits- und Meditationslehrerin sagt dazu:
"Man kann die Wellen des Lebens nicht verhindern (oder die Wellen der Gedanken),
aber man kann auf ihnen surfen."
Maren Schneider